Mai 2018 im Kursaal Bern

Die Schweizerische Unesco-Kommission unterstützt seit vielen Jahren die globalen Bildungsziele der UNO, wie sie heute in der sogenannten Agenda 2030 zum Ausdruck kommen. Die Bildungziele: „Allen Mädchen und Jungen den Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung sichern, die ihnen einen erfoglreichen Übergang in die Schule ermöglichen.“

Wieso braucht es eine Politik der frühen Kindheit? Der Trend zu kleineren Familien, die zunehmende Erwerbstätigkeit beider Elternteile und die Tatsache, dass Entwicklungsunterschiede zwischen Kindern aus priviligierten und weniger priviligierten Verhältnissen bereits beim Kindergarteneintritt sehr gross sind: Das sind die Gründe, wieso frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) auf die politische Agenda gehören.

Investitionen in die Förderung sozial benachteiligter Kinder weisen eine besonders hohe Rendite auf: Für jeden investierten Franken können 8 bis 16 Franken eingespart werden (Hafen 2015, Anger, Plünnecke, Tröger 2007). Investitionen in die frühe Kindheit sind effizienter als Massnahmen für ältere Kinder oder im Erwachsenenalter.

Die Schulen werden entlastet. Wenn benachteiligte Kinder besser vorbereitet in den Kindergarten eintreten, ist ihr Unterstützungsbedarf während der weiteren Schulzeit geringer und die Unterrichtsziele werden besser erreicht. Auch die Elternzusammenarbeit wird vereinfacht, weil Eltern in Erziehungsfragen sicherer sind und ihrer Aufgabe besser nachkommen.

Frühe Förderung adressiert sowohl die Sprachkompetenzen von Kindern allgemein als auch den Spracherwerb von Kindern mit Migrationshintergrund und deren Eltern. Damit trägt sie zur Integration ausländischer Familien bei. Die Gesellschaft als Ganzes profitiert von der grösseren Chancengerechtigkeit und der besseren sozialen Integration.

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